Während unserer Reise durch Neuseeland hatten wir beschlossen, alle Arten von Unterkünften auszuprobieren: sowohl Hotels, als auch Hostels und auch Übernachtungen auf den Farmen. Und das war genau das Richtige! Insbesondere hatten uns die beiden „Farmstays“ auf der Nord- und der Südinsel gefallen. Doch auch Hostels waren eine willkommene Erfahrung, und wir haben einige davon ausgesucht – sie waren ziemlich atmosphärisch und gemütlich. Einige waren besser, andere weniger gut, doch im großen Ganzen war das Übernachten in Hostels eine tolle Gelegenheit, auch mit anderen Reisenden in Kontakt zu treten. Und nun etwas ausführlicher über die Hostels und die Farmstays (die Hotels von Auckland und Wellington waren sehr nett, doch viel zu prosaisch).

Nordinsel

Rotorua

Das erste Hostel war ein recht geräumiges: YHA Rotorua. Wir verbrachten nur eine Nacht dort. Es war recht sauber, obwohl der Weg zu den Toiletten und den Duschen etwas weit war: einmal durch den Flur und um einen Innenhof herum im ersten Stockwerk – doch insgesamt war das noch in Ordnung. Die Empfangszone hatte uns gut gefallen, genauso wie die Mitarbeiter, die mit vielen nützlichen Informationen dienen konnten (andere Räume hatten wir nicht aufgesucht). In Rezensionen wird das Hostel wegen schlechter Schallisolierung kritisiert, doch wir waren so fertig nach einem Tag in Hobbingen und bei den Maoris, so dass wir gar nichts gehört hatten, selbst wenn es etwas zu hören gab. Das war unser Zimmer:

Weblinks:

Waitomo

Das Te Tiro Farmstay in Waitomo. Um hinzukommen, muss man eine Serpantinstraße recht steil hochfahren, so dass wir möglichst versuchten, dort am Tag anzukommen. Es war einsame Spitze: die Sicht aus dem Fenster ist geradezu magisch, Hauptsache, man verpasst den Sonnenunter- und Aufgang nicht. Das stille Örtchen (auf dem Foto: rechts) war im eigenen Häuschen gleich hinter unserer Cabin, was uns überhaupt nicht störte.

Auf dem Weg zum Farmstay kamen wir am Häuschen der Besitzer vorbei. Die Eltern des Besitzers kamen heraus und gaben uns den Schlüssel, wobei sie sagten, dass man nicht abschließen braucht: hier gibt es keine Fremden.

Die Hütte von innen: rechts vom Eingang das Bett und eine Leiter nach oben, wo noch zwei Schlafplätze zu finden sind; links ist die Küche und ein Tisch mit Stühlen. Alles sehr sauber.

Frühstück war inklusive: Toasts, Marmelade, Kaffee-Tee-Milch, Müsli, eingemachte Pfirsiche. Auch kann man eigene Lebensmittel kochen oder einfach nur die Seele baumeln lassen und einen mitgebrachten Takeaway genießen.

Als Bonus: wenn man den Pfad hinunter läuft, kommt man zu einer Glühwürmchengrotte. Außerdem gibt es bettelnde Katzen. Man kann auch über die Farm spazieren gehen und sichd die Schafe angucken. Wenn es kleine Lämmer gibt, darf man sie streicheln. 🙂

Und der größte Bonus: die Aussicht von dieser Veranda aus!

Der Sonnenuntergang…

…und der Sonnenaufgang.

Am Tischschränkchen liegt das „Buch für Beschwerden“. Wir hatten keine, wir waren restlos begeistert. Genau wie die Besucher vor uns.

Tongariro (National Park)

Das Hostel Tongariro YHA National Park ist recht klein (im Vergleich zu dem in Rotorua) – gerade mal 25 Zimmer. Zuerst hatten wir uns erschrocken, als wir feststellten, dass unser Zimmer direkt aufs Parkplatz schaut. Dennoch war es nicht laut.

Andererseits muss man die Vorhänge ganz zuziehen: das große wandhohe Fenster ist gleichzeitig der Eingang.

Am morgen frühstückten wir nicht dort, doch die Küche war recht klein. Auf der Straße steht ein großer Barbecue-Grill. Da er nicht in Betrieb war, wäre es interessant zu erfahren, ob der Rauch bis zu unserem Zimmer vordringen würde. Was die Toilette und sonstige Örtlichkeiten angeht, so waren sie recht weit – außerdem musste man dafür nach draußen gehen. Im Sommer ging es, doch wenn Skisaison ist, muss man leiden. Jedenfalls war die Ski Lodge, in der wir uns mit unserem Guide zur Mordorführung verabredet hatten, erheblich atmosphärischer, mit Skiern am Kamin und allem, was dazugehört.

Weblinks:

Südinsel

Kaikoura

In Kaikoura, die wegen dem kürzlichen Erdbeben stark beschädigt wurde, wohnten wir im YHA Kaikoura Maui. Eine wundervolle Dame an der Rezeption und ein toller Blick aus dem Fenster des Foyers. Leider hatten wir aus dem Zimmer keinen Meeresblick, sondern einen Blick auf die hinter uns liegenden Felsen. Diese Felsen waren auch das Verderben dieses Hostels: weil sie abzustürzen drohten (Link), wurde das Hostel im Frühling 2016 geschlossen – noch vor dem Beben.

Twizel

Und noch eine Farm, Omahau Downs Farmstay. Wir hatten eine Cabin mit zwei Schlafzimmern, einem Wohnzimmer, Badezimmer und Klo. Ein ganzer Palast! Die Besitzer sind sehr freundlich, der Herr des Hauses hat mit uns einige Zeit verbracht, führte uns über die Farm und erzählte uns über das Halten der Schafe.

Die Möbeln aus dem Palast:

Es gab kein Frühstück. Dafür ist die Küche komplett mit allem Nötigen ausgestattet:

Das Wohnzimmer ist mit der Küche kombiniert:

Als Beistelltische dienen alte Weinkisten.

Das Schlafzimmer.

Süße Handtüchlein und lecker duftender Shampoo mit Manukahonig.

Das Badezimmer ist auf dem Level. Obwohl ich diese doppelten britischen Wasserhähne überhaupt nicht mag!

Das zweite Schlafzimmer musste leer bleiben.

Für einen Extraobolus können die Hausherren ein heißes Bad unter dem offenen Himmel einlaufen lassen. Diesen Service haben wir allerdings nicht ausprobiert: wir mussten früh los.

Und auch hier ein Bonus: von dieser Farm aus eröffnet sich eine tolle Aussicht auf Mt Cook.

Weblinks:

Wanaka

Nach Wanaka kamen wir unterm strömenden Regen, deswegen gingen wir sofort in unser Hostel mit dem witzigen Namen: YHA Wanaka – Purple Cow.

Wir konnten nicht sofort einchecken, daher vertrieben wir uns die Zeit im Gemeinschaftsraum beim Scrabble. Dort war es sehr gemütlich, und das Personal war nett und sehr hilfreich. An manchen Abenden finden in diesem Raum Filmabende statt. Als wir dort waren, gab es keinen Filmabend: alle gingen, um St. Patrick’s Day zu feiern. Und von Feiern versteht man in Wanaka einiges! Auch wenn es keine Parade gab.

Das Purple Cow besteht aus einem Hauptgebäude und kleinen Hütten im Innenhof. In so einem Häuschen wohnten wir. Dort gab es zwei Zimmer, und die Küche und das Bad teilten wir mit einem älteren Ehepaar aus Israel.

Der Herr des Hauses drückt mit seiner Haltung sein Verhältnis zu den Turisten aus. Oder zum Wetter. Oder zu allem zusammen.

Weblinks:

Te Anau

In Te Anau lebten wir weder in einem Hostel, noch auf einer Farm, sondern in einer „Self-Contained Cabin“ – einer isolierten Hütte auf einem Grudnstück. Das Ganze heißt Templenoe Cottages.

Ein sehr netter Hausherr, und eine sehr saubere und gemütliche Cabin. Hier gab es auch keinen Frühstück.

Peter, der am Fenster lag, hat in der Nacht gefroren. Für solch zarte Gemüter gibt es eine elektrisch beheizte Decke. Leider haben wir sie erst am Morgen entdeckt. 🙂

Queenstown

Das atmosphärischste und bequemste Hostel erwartete uns gegen Ende der Reise: in Queenstown. Das YHA Queenstown Lakefront liegt gleich am Seeufer…

…von wo sich eine atemberaubende Sicht auf die Remarkables eröffnet!

img_remarkables

Das Hostel von Queenstown hat uns am meisten gefallen. Eine sehr geräumige Küche, in der man locker ein ganzes Regiment bekochen (was dort allabendlich praktiziert wird), und das alles in einem geräumgen Speisesaal verputzen könnte. Bei gutem Wetter kann man mit dem Abendessen und einer Flasche Wein auf dem großen Balkon mit Seeblick verbringen. Wir haben sogar ausnahmsweise der Computerraum bemüht – um Fotos von der Speicherkarte zu kopieren. Ansonsten blieb der Raum leer: Mobilinternet sei dank.

Das Zimmer ist angenehm und sauber, mit Sicht auf das Grüne (den Seeblick haben meistens Mehrbettzimmer).

Weblinks:

Fazit

Die Erfahrung der Übernachtungen in neuseeländischen Hostels kann man ruhig als gelungen bezeichnen. In Deutschland kamen wir dort auch schon unter, daher haben wir uns an vielen Menschen in den Fluren und an gemeinschaftlichen Badezimmern nicht gestört. Was uns insbesondere in den neuseeländischen Hostels gut gefallen hat, waren die gemeinschaftlichen Küchen mit allem, was nötig ist, um eigene Lebensmittel zuzubereiten (und sie in gemeinsamen Kühlschränken zu lagern – Hauptsache, man beschriftet sie). Es gehört sich, hinterher abzuwaschen. In Deutschland waren wir in Hostels, die in alten Schlössern untergebracht war, daher war dort das Essen richtig organisiert, wie in Kurhäusern. 🙂

Es war sehr interessant, vielen Menschen aus aller Welt Ländern zu begegnen, und zwar in allen Altersgruppen: von chinesischen Backpacker-Studenten bis hin zu israelischen Rentnern.

Farmstays ist eine teurere Variante für die, die lieber Abgeschiedenheit suchen. Obwohl man auch dort, vermutlich, selbst kochen muss.

In jedem Fall, egal wo wir auf unserer Reise geschlafen hatten, waren uns nach dem Aufwachen stets unvergeßliche Aussichten auf Neuseeland garantiert. 😉