Letzten Sonntag haben wir es endlich geschafft, Eulen und Uhus im Gut Leidenhausen aufzusuchen. Dort gibt es unter anderem eine Greifvogelschutzstation. Findet jemand einen verletzten oder kranken Vogel oder verwaiste Vogelküken, werden sie hier verarztet, aufgezogen und dann in die Freiheit entlassen. Im Jahr hat man um die hundert gefiederte Gäste hier. Außerdem gibt es dort Gehege, und jeden Sonntag können Besucher die hiesigen Bewohner ausgiebig in Augenschein nehmen. Und umgekehrt.

Das Gut befindet sich in Köln etwas abseits, neben dem Naturschutzgebiet Wahner Heide. Einer der Wege führt an großen Gehegen mit Wildschweinen und Hirschen vorbei.

Wildschweine haben wir nicht angetroffen, doch an Hirschen konnten wir uns nicht satt sehen.



Der Eingang in das eigentliche Gutshaus.

Der Innenhof.

Abgesehen von Eulen und anderen Raubvögeln gibt es hier allerlei Naturschutzvereine, Freunde des Waldes, eine Waldschule, wo ständig Naturkundekurse für Schüler stattfinden; außerdem gibt es eine Imkerei, eine Jagdschule sowie eine Einrichtung zur Ausbildung von Jagdhunden.

Ein riesiger Baumstamm.

Das ist nicht das, was Sie denken! Das sind bloß eine Eichel und eine Kastanie!

Doch nun zu den Gehegen! Hier sitzen ein Waldkauz und eine Schleiereule.

Der Waldkauz.


Die Schleiereulen.
Am Tag verstecken sich diese Eulen tief in den Gehegen und schlafen fest.

Wie einer verletzten Eule geholfen wird.

Ein wunderschöner Mäusebussard. Wie man auf dem Foto sehen kann, hat er nur ein Auge.

Schneeeulen. Die waren zu zweit im Gehege, doch eine von ihnen versteckte sich ständig tief im Inneren.

Dafür demonstrierte die zweite uns bereitwillig ihre Flügel.

Wunderschön!

Nachdenkliche Wanderfalken: Percy und Penny.

Beide haben starke Verletzungen von Krallen und Flügeln, die zwar verheilt sind, aber ihre Freilassung in die freie Wildbahn verhindern.
Und noch ein Mäusebussard.

Die Station wird ausschließlich durch Spenden finanziert. Dafür gibt es solche Spendenbehälter neben den Gehegen.


Und dann, in einem der Gehege, wartet plötzlich ER auf uns!

Das ist ein Uhu namens Fööss.

Er blickt aufmerksam.

Wer macht denn hier etwa Fotos?

Pah!

Fööss lebt nicht alleine, sondern mit einem Kauzweibchen namens Herbie.

Fööss wurde zusammen mit Herbie großgezogen. Später wollte man sie trennen.

Doch weil sie sich sehr vermissten, mussten sie zusammen in ein Gehege ziehen.

Hätte ein Uhu einen Kauz in der Natur angetroffen, hätte er ihm dagegen einen kurzen Prozess gemacht.

Fööss ist noch jung, und obwohl er mit seinen Pflegern gut klar kommt, hat er sich noch nicht an die Aufmerksamkeit durch die Besucher gewöhnt.

Als er noch ein Küken war, spielte er besonders gerne mit einem Badelatschen von seinem Pfleger. Das ist immer noch sein Lieblingsspielzeug.

Und hier der Uhu namens Urmel. Der ist ein richtiger Star.

Er ist schon zehn Jahre alt und hat eine Flügelspannweite von 1,5 Metern.

Wir haben uns mit seiner Pflegerin unterhalten, die ihn hielt. Uhus sind durchaus intelligent, wobei Krähen noch schlauer sind. Auf der Station werden Raubvögel mit jungen Hühnerküken gefüttert.

Ach ja, das Essen. Auch Gewölle haben wir gesehen (das sind unverdaute Knochen- und Federreste, die von Raubvögeln ausgewürgt werden. Wenn man solche Speiballen im Wald findet, weiß man, dass irgendwo oben ein Raubvogel sein Nest hat.

Urmel verträgt Besuchertage und riesige Schulklassen, ohne mit der Wimper zu zucken.

Wunderschöne Augen der Uhus!

Starke scharfe Krallen erlauben den Uhus sogar, Jungfüchse und Rehkitze zu jagen. Am Tag schlummern sie und spähen aus, wo ihre Beute nistet oder lebt. Und in der Abenddämmerung beginnen sie ihre Jagd.

Sie vergreifen sich an Urmel! Sie fassen seinen Schnabel an!

Man hat uns erzählt, dass wenn ein Uhu in Gefangenschaft aufgewachsen und keinen Kontakt mit anderen Vögeln hatte, er später Angst vor ihnen hat und sehr ungerne fliegt. Wenn ausgewachsene Uhus auf die Station kommen, können sie nicht mehr gezähmt werden, man kann sie nur freilassen. Auch wenn man mehrere Vögel gemeinsam aufzieht, lassen sie sich nicht zähmen. Das haben wir gefragt, nachdem wir dieses Gehege mit einem ganzen Rudel Uhus gesehen hatten.

Das sind alles wilde Uhus, die auf die Station wegen Krankheit oder Verletzung gekommen sind.


Inzwischen sind sie gesund, doch sie können nicht freigelassen werden, da in diesem Gebiet die Population der Uhus derzeit sehr hoch ist.

Wenn sie runtergeht, werden diese Genossen freigelassen. Die Wartezeit verkürzen sich die Jungs beim Fußball: im Gehege liegt ein Gummiball, mit dem sie sehr gerne spielen.

Ein Recke von einem Vogel!

Doch irgendwann muss man den wunderschönen Bewohnern der Vogelschutzstation Tschüss sagen. Auf dem Weg zur Haltestelle stellen wir fest, dass die Hirsche näher gekommen sind – an die Futterstelle.

Ob Brötchen das richtige Futter für sie ist?


Der Bock winkt uns mit seinem Hinterbein – wohl zum Abschied!

Gut Leidenhausen, 51147 Köln Google Maps