Ich setze meine Erzählung über die Züge der vergangenen Karnevalssaison fort. 🙂 Diesmal mit vielen Fotos vom Karnevalszug des Kölner Stadteils Rodenkirchen.
Rodenkirchen ist ein großer Stadteil – deswegen nehmen viele Menschen an diesem Zug teil, auch wenn er nicht mit dem Rosenmontagszug vergleichbar ist. Die Organisation ist bei weitem nicht so streng wie beim Großen Bruder, so dass daran die verschiedensten Karnevalsgesellschaften teilnehmen dürfen.
Die Zuschauer versammeln sich langsam auf der Hauptstraße.
Die meisten sind kostümiert.
Selbst die sowjetische Armee wurde unerwartet vertreten.
Jemand ist mit einem Sonderfahrzeug vorgefahren.
Die Veedelszüge sind der beste Ort, um die Menschen zu fotografieren: es ist alles sehr gemütlich und heimelig.
Es herrscht nicht der Trubel der wichtigsten Hauptzüge.
Die Menschen kostümieren sich unheimlich gerne.
Kleine Kinder müssen nicht schnell von der Straße, weil hier keine Hast herrscht, den Zeitplan einzuhalten, so wie im Stadtzentrum.
Diese Overalls sind sehr praktische Kinderkostüme: sie halten warm, und die Kiddies sehen schnuckelig aus.
Die beste Sicht auf den Zug hat man natürlich von Papas Schultern aus.
Ein junger Mann hat sich als Froschkönig verkleidet und deutet an, dass er gerne Bützchen entgegen nimmt: kleine Küßchen auf die Wange ohne sexuellen Kontext. Das Bützen ist am Karneval sehr beliebt.
Mädchen ziehen sich oft nur Schals und Kleidung mit kölscher Symbolik und in Stadtfarben, Federboas sowie andere Kleinigkeiten an.
Ältere Menschen tun es allerdings auch.
Wenn man nicht weiß, wen jemand darstellen soll, kann man gerne fragen: man wird stets bereitwillig antworten.
Das Piratenthema ist immer beliebt.
Das lateinamerikanische Thema ebenso.
Selbst Sherlock Holmes ist wieder in Mode – vermutlich wegen der Sherlock-Serie. Auch wenn er nicht den Mantel von Cumberbatch anhat.
Karneval ist doch ein einzigartiges Ereignis. Wann sonst sieht man erwachsene Männer und Frauen, Omas und Opas sich verkleiden, Schminken, kostümiert Schabernack treiben?
Der Duffman aus den „Simpsons“.
Ein Römer.
Dieser Herr hier hat besonders beeindruckt.
Eine Sektflasche ist auch ein gutes Kostüm, wobei meistens Kölschbier vorherrscht. Übrigens wird bei den Veedelszügen viel weniger getrunken, als auf den Hauptzügen.
Diese Dame ist eine der Organisatorinnen, die den Zug kontrolliert.
Vor dem Zug fahren Polizisten die Strecke ab, um alles zu kontrollieren. Auch am Rande stehen Polizisten – zur Sicherheit.
Und dann fing der Zug an. Diesmal gab es 28 Gruppen und Wagen, was recht viel für ein Stadteil ist. Das liegt daran, dass Rodenkirchen bis 1976 eine eigenständige Stadt war und erst 1976 in Köln eingemeindet wurde. Deswegen stammen viele der Gruppen, die am Zug teilnehmen, aus ehemaligen Gemeinden, die nun zum Stadteil Rodenkirchen gehören.
Auch Rollstuhlfahrer haben Gelegenheit, teilzunehmen.
Das ist der Wagen des Zugleiters.
Die Wagen in den Stadteilen sind kleiner, als die der traditionellen Karnevalsvereine.
Dafür kann man in jedem Alter an diesen Zügen teilnehmen. Hier ist die Gruppe eines Kindergartens. 🙂
Hier die Teilnehmer eines Rudervereins.
Der böse Wolf.
Eine große Truppe in den Farben von Köln: Ruut-Wieß, rotweiß.
Alle posieren gerne für die Kamera.
Der Zug geht recht langsam voran. Man verteilt Kamelle und Strüßjer aus großen Taschen.
Die Gruppe der Köbesse aus Rodenkirchens Kneipen. Sie haben ihre Berufskleidung an: blaue Wolljacken und lange blaue Schürze.
Bei dieser Gruppe prädominiert die rote Farbe ebenfalls.
Viele Kinder halten Ausschau nach ihren Freunden, um ihnen mehr Süßigkeiten zu werfen.
Dieser imposante Mann hat auch jemand Besonderes erspäht und wirft ihm Süßigkeiten zu.
Die Zuschauer auf der anderen Straßenseite warten auf den nächsten Wagen.
Und da kommt er schon.
Mit sehr spendablen Teilnehmern.
Und noch ein Wagen.
Die Rosenmädchen. Gleich neben uns stand übrigens ein Polizist, der nach der Ordnung schaute: er hat einen ganzen Haufen Blumen abbekommen.
Auch Reiterinnen gab es.
Mit dem Wetter hatte man Glück, deswegen sind sowohl Zuschauer, als auch der Zug selbst sehr gut auf den Fotos geworden: fröhlich und bunt.
Hier geniert man sich nicht, Chips gleich aus der Kiste auszuteilen.
Das Kind aus dem Zug hat Hunger bekommen. 🙂
Die Zuschauer strecken sogar ihre Regenschirme entgegen, um etwas Süßes aufzufangen.
Eine Karnevalsgesellschaft, das nur aus Mädchen besteht.
Welcher Zug kommt ohne Musikanten aus!
Ein Wagen mit Karnevalisten in orientalischen Kleidern.
Ein Mädchen mit einem Kölner-Dom-Hut.
Ein lustiger Schneemann.
Die letzten Gruppen. Hervorragend gelaunt.
Fans von Uniformen. Sie waren sehr galant beim Blumenverteilen.
Diese Gesellschaft hat sich als Thema die Tätigkeit von Ursula von der Leyen auserkoren, die ehemalige Familienministerin und jetzige Verteidigungsmenisterin. Sie hat sieben Kinder und ist ehemalige Ärztin.
Zum Schluß der Prozession kommen das eigene Rodenkirchener Dreigestirn: der Bauer,
die Jungfrau,
der Prinz.
Die Tatsache, dass Rodenkirchen ein eigenes Dreigestirn hat, hat auch damit zu tun, dass Rodenkirchen früher eine eigenständige Stadt war.
Nach dem Zug verlagern sich alle in die Kneipen und feiern weiter.
Man tanzt Polonaise zu den Höhnern: „Die Karawane zieht weiter“.
Man redet miteinander oder versucht es zumindest. 🙂
Man trinkt Kölsch und ißt Currywurst und Pommes.
Und das hier ist unsere Ausbeute vom Zug. „Rudekerche Alaaf“! 🙂
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