In dieser Karnevalsaison haben wir eine ganze Menge mitgemacht. Zu Anfang möchte ich von der Krönung der ganzen Karnevalwoche erzählen, die bekanntlich von Donnerstag bis Dienstag Abend dauert: dem Rosenmontagszug, der am Rosenmontag stattfindet. Ich hatte schon mal Fotos von diesem Ereignis vor 2 Jahren publiziert. Hier ein neuer Bericht, in zwei Teilen! 🙂
Es gibt mehrere Versionen, wieso der Rosenmontag so heißt. Eine davon lautet, dass das Wort historisch vom „rasen“ abstammt, also ist der Montag „rasend“, „toll“. Ich finde, diese Erklärung ist am Besten, denn am Karneval sind alle wirklich toll drauf und man läßt quasi die Sau raus.
Nun vom Zug selbst. Es ist nicht so einfach, daran teilzunehmen: man muss Mitglied einer angesehenen Karnevalsgesellschaft sein. Hier beispielsweise der Wagen der Karnevalsgesellschaft „Ehrengarde“.
Ein wichtiger Bestandteil des Rosenmontagszugs sind Wagen, die aktuelle Themen behandeln. Das Motto vom diesjährigen Karneval war „Zokunf – mer spingkse wat kütt“ – „Zukunft: mal sehen, was kommt.“ Deswegen gab es bei der Prozession u. a. auch Wagen, die verschiedene „Zukunftsvorhersagen“ darstellten.
Frau Merkel als Buzz Merkel, die intergalaktische Bundeskanzlerin.
Zur Frage über den Streit zwischen den Deutschen und den Franzosen, wer in der Zukunft die Trägerrakete „Ariane“ bauen soll.
Auch der Skandal mit dem Bischof von Limburg, der kirchliche Mittel für seine Residenz veruntreut hatte, wurde thematisiert. „Eine kleine Spende für die Häuschen für die kleinen Schweinchen!“ Ich habe Fotos dieser Residenz gesehen – die Häuschen sind so ziemlich bescheiden. 🙂
Soziale Netzwerke:
Und ihre Quintessenz aus der Sicht der Kölner.
Darth Obama Vader und der Todesstern von Washington.
Die Deutschen „lieben“ die USA so sehr, dass sie ihnen gleich zwei Wagen gewidmet hatten. Hier hat Obama die National Goal Watch Agency gegründet.
Und auf diesem Wagen fahren einfach nur die Figuren des Karneval-Dreigestirns: die Jungfrau, der Prinz und der Bauer.
Wie man weiß, hatten früher in Köln die Heinzelmännchen die ganze Arbeit für die Menschen erledigt. Hier einer von ihnen, der einfach mal angeln ging.
Witali Klitschko schlägt Wladimir Putin K.O.
Der Wagen des FC Köln.
Der Streit um die Einführung der PKW-Maut in Deutschland.
Die Situation mit den Ausgrabungen der Archeologischen Zone in Köln. Die Macher des Wagens prognostizieren Schlimmes.
Und hier ein Wagen zum Thema Einsturz des Stadtarchivs und der Tod von Menschen durch den U-Bahnbau: der Bauarbeiter als Elefant sitzt einfach aus, bis alle die Fristen vorbei sind und das Verfahren wegen Verjährung eingestellt wird. Die Gutachter, der Stadtrat und die KVB sehen nichts, hören nichts, sagen nichts.
Der Wagen der Handwerkskammer…
…mit einer genauen Prognose: alle Uniabsolventen werden sich wohl oder übel umqualifizieren müssen.
Alternative Energiequellen. Garantiert Bio.
„Kölner Stadttheateater“: Bald sind Oberbürgermeisterwahlen. Wer wird da aus dem Hut gezaubert?
Trostlose Prognosen für Köln selbst. Eine apokalyptische Zukunft, wo auf den Ruinen des Doms der Geißbock Hennes, Maskottchen des 1. FC Köln, weidet. Im Hintergrund hüpfen Tünnes und Schäl, die sich Affenschwänze wachsen ließen.
Der Kölner Dreigestirn 2080.
Dieser Karnevalist wurde als aussterbende Art in ein Zoo gesteckt. Neben ihm ein Funkenmariechen (eine Karnevalstänzerin) sowie das geliebte Fäßchen Kölsch, ein Käsebrötchen (Halver Hahn) und Blutwurst (Flönz).
Ein rührender Wagen mit Spielbergs E.T. und dem Männchen aus der Kölsch-Werbung: „Das Universum trinkt Kölsch“ steht auf dem Wagen.
Große thematische Wagen werden immer wieder von Wagen in Form von Pferdekutschen, Reitern und marschierenden Musikkapellen abgelöst. Die Uniform der Karnevalisten ist eine Parodie auf die Uniformen der Franzosen und Preußen, die über Köln abwechselnd herrschten. Ich glaube aber, die Karnevalisten mögen ihre Uniformen auch.
Eine Feldküche.
Ein Pony nimmt ebenfalls teil.
Stattliche Schönheiten.
Ein falsches Pferd. Hoffentlich kein Trojanisches.
Die Mädchen bereiten sich vor, die Zuschauer mit Blumensträußchen (Strüßjer) und Süßigkeiten (Kamelle) zu bewerfen.
Ich mag diese Riesenfiguren. Sie erinnern mich an vergleichbare Prozessionen in Spanien.
Lustige Gesellen mit lustigen Bildern, die sich mit einer Handbewegung von anständigen in unanständige verwandeln.
Diese orangenfarbenen Karnevalisten sind meine Lieblinge! Sie tragen die buntesten Farben und werfen Orangen von ihren Wagen herunter. Hauptsache, die fliegen einem nicht ins Auge. Für Zuschauer, die vorne stehen, sind diese Karnevalszüge ohnehin eine Risikozone. Eine schwere Schokotafel kommt sehr leicht ins Gesicht angeflogen!
Die Hasen lauschen der Musik.
Das sind richtig gute selbstgemachte Hüte bei den Zuschauern: die zwei Türme des Kölner Doms!
Der Karnevalsruf der Kölner: Kölle Alaaf!
Das Kinder-Dreigestirn. Im Gegensatz zu der erwachsenen Variante ist hier die Jungfrau tatsächlich ein Mädchen.
Fortsetzung folgt 🙂
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