Gleich nach dem Geothermalpark fuhren wir sofort nach Waitomo los, um zur Glühwürmchenhöhle zu kommen. 🙂 Zunächst hatten wir uns verfahren, da es in der Gegend sehr viele Veranstalter, Höhlen und Glühwürmchen gibt. Es gibt sowohl Rafting-Touren in unterirdischen Flüssen, als auch einfache Höhlenspaziergänge – also recht viel zu tun. Letzten Endes fanden wir die Höhle, die wir gebucht hatten. Hier ist der Haupteingang und die Kasse.
Die Höhlen in der Region von Waitomo sind etwa zwei Millionen Jahre alt. Die ganze Gegend ist von Höhlen durchzogen. Das Wort „Waotomo“ heißt in Maori-Sprache „Wasser, das durch eine Öffnung fließt“. Auch durch die Glühwürmchenhöhle, die unser Ziel war, fließt ein unterirdischer Fluß. So sieht der Ausgang bzw. die Ausfahrt aus.
Aber der Reihe nach. Zunächst stiegen wir eine Zeitlang in eine tiefe Höhle hinab und passierten etliche Stalktiten und Stalagmiten (leider darf man dort nicht fotografieren). Wegen der Dürre war die Höhle ganz trocken. Man erzählte uns, dass dort Konzerte veranstaltet werden, da die Akustik hervorragend sei. Dieser Teil der Höhle war ganz zivilisiert bepflastert. So etwas können wir zwar nicht gutheißen, doch wegen der Glühwürmchen hielten wir es aus (wir hatten Wanderschuhe an, aber in so einer zivilisierten Höhle brauchte man sie gar nicht). Und danach zeigte man uns auch schon die Glühwürmchen, bzw. ihre Jagdmethoden – denn in der Höhle, wo sie leben, sieht man das nicht!
Zur Anschauung musste ich die Postkarte einscannen. In der Mitte oben sieht man dünne klebrige Fäden, die von der Decke der Höhle herabhängen. Diese Fäden werden durch die Glühwürmchen erzeugt, die in Wirklichkeit Larven der Pilzmücken der Art Arachnocampa luminosa sind (rechts auf der Karte). Die Larve lauert Mücken auf, die durch das Licht angelockt werden und in den Fäden kleben bleiben. Und weil es über der Wasseroberfläche viele Mücken gibt, haben die Glühwürmchen immer viel zu essen.
Links auf der Karte wird die Glühwürmchenhöhle in Photoshop „rekonstruiert“. Da herrscht eine völlige Stille und Dunkelheit, so dass wenn man mit Blitz fotografiert, die Glühwürmchen nicht zu sehen sein werden. 🙂 Man pferchte uns in ein Boot und der Guide begann, uns an Seilen entlang zu ziehen, die dort in einer bestimmten Höhe angebracht sind.
Unser Boot.
Nachdem wir in der Dunkelheit einige Wendungen genommen hatten, kamen wir in die Glühwürmchengrotte. Es ist einfach unbeschreiblich, denn plötzlich bist du in der Mitte eines leuchtenden Universums. Tausende von Sternen um dich herum! Man hebt den Blick und kann sich nicht sattsehen. Natürlich kann das kein Foto wiedergeben, man muss es selbst erleben. Dann glitten wir still und leise, von den Eindrücken ganz baff, nach draußen. Das ist der unterirdische Fluß.
Der Tag neigte sich dem Abend zu, deswegen fuhren wir über eine Serpantinstraße weiter, um die Farmhütte zu finden, wo wir übernachten sollten. Von der Höhle bis zur Hütte waren es etwa eine halbe Stunde Autofahrt. Endlich erreichten wir sie, bogen von der Straße ab und dem Berg hoch. Das ist die Tür der Farm, wo unsere Hütte lag. „Te Tiro“ bedeutet „Aussicht“. Und was für eine Aussicht wir dort hatten!
Ein Zettel von den Hausherren. Die Eltern des Farmers nahmen uns sehr herzlich in Empfang und zeigten uns alles.
Hinter dem Zaun liegen zwei Hütten, dazwischen ein Häuschen mit der Dusche und der Toilette. Die Hütte links war die unsere.
Rechts war die Nachbarhütte, die hatte aber eine schlechtere Aussicht. 🙂 Als wir dort waren, war sonst niemand da.
Diese Besonderheiten der britischen Spülbecken!
Für Fans von Richard Armitage:
Die Ausstattung unserer Hütte. Alles ist sehr gut durchdacht und die Hütte ist sehr gemütlich. Links vom Eingang liegt die Küche mit einem Kühlschrank, Teekocher, Toaster und Mikrowelle. Im Kühlschrank stand unser Frühstück bereit: Milch, Marmelade, Yoghurt. Im Brotkasten auf dem Tisch lag frisches Toastbrot.
Eine wunderbar romantische Aussicht aus dem Fenster.
Linker Hand steht der Tisch.
Rechts vom Eingang: das Bett für die Eltern, und noch zwei Betten oben: für Kinder oder andere Erwachsene.
Irgendjemand kletterte nach oben und versuchte, einzudösen. 🙂
Man warnte uns vor, dass es in der Nähe nichts gibt, wo man essen könnte, daher fuhren wir in den Nachbarort Otorohanga, wo wir uns Essen zum Mitnehmen im chinsischen Takeaway „Flying Horse“ holten. Alles schmeckte ziemlich gut, und die Frühlingsrollen waren riesengroß. Eine hätte für zehn gereicht!
Der erste Kater kam zum Inspizieren vorbei.
Ich bei der Degustation des hiesigen Cidre.
Die Sicht von unserer Terrasse.
Ein Minimum an Zivilisation!
Die Eltern des Farmbesitzers erzählten uns, dass auch sie Glühwürmchen haben, und dass wir sie uns bei Dunkelheit ansehen können. Dafür werden für Gäste Stirnlampen bereitgehalten. Das machten wir auch. 🙂 Man muss einem Pfad im Garten entlangwandern. So sieht es dort am Tag aus.
Ein Schild. Wir sind auf dem richtigen Weg!
Dann bogen wir um die Ecke – und sahen sofort wieder Tausende von funkelnden Sternen. 🙂 Diesmal von dieser sonst ganz normal aussehenden Felswand. So dass wir die Glühwürmchen nun gleich zweimal gesehen haben. 🙂
Doch das unglaublichste Erlebnis erwartete uns, als es ganz dunkel wurde. Wir wurden von der Milchstraße geradezu überwältigt! Um uns herum waren keine Städte, so dass wir sie in ihrer ganzen Pracht ansehen konnten. Es war wundervoll! Leider mussten wir auch hier ohne Fotos auskommen.
Doch die Überraschungen waren noch nicht zu Ende. Gegen sechs Uhr morgens wachte ich auf und konnte nicht einschlafen (der Jetlag wirkte noch etwas). Dann trat ich auf die Terrasse, und sah dort…
Hier wußte ich: das muss man fotografieren! Ich weckte meinen Mann und wir setzten uns auf die Pirsch. Ich werde hier keine Kommentare dazu schreiben – dieser Sonnenaufgang war etwas Unglaubliches. Vergewissert euch. 🙂 Auch die neuseeländische Farnpflanze Whekī stand Modell und machte es großartig. Kein Gramm Photoshop hier! 🙂
Etwas später war das ganze Tal durch ein warmes Morgenlicht geflutet.
Das sind die Hügel der Farm hinter uns, auch von der Sonne beleuchtet.
Nach dem Frühstück gingen wir auf einen Spaziergang. Wir lernten hiesige Schafe kennen.
Sie sahen sehr nachdenklich und romantisch aus.
Auch einige Lämmer waren da.
Obwohl sie meistens faul herumlagen.
Dennoch nahmen sie allerlei fotogene Posen ein. 🙂
Auf dem Weg zur Hütte fotografierte ich einige der hiesigen Moose. Das ist noch gar nichts – eine Moospracht erleben wir auf der Südinsel!
Bei der Hütte erwartete uns schon der Inspektor Nummer 2. 🙂
Ich spüre, ihr habt noch etwas Leckeres im Kühlschrank?
Echt nichts? Und wenn ich suche? Ich bin so hungrig und unglücklich!
Dem Kater mussten wir eine Absage erteilen – wir können ihn doch nicht mit Erdnußbutter füttern (echt übles Zeug)! Das war das einzige, was bei uns nach dem Frühstück übrig geblieben ist. Mein Mann war ganz inspiriert und hinterließ einen großen Lob in ein spezielles Buch, die die Besitzer absichtlich in der Hütte bereitlegen (nicht nur hier, wir haben noch so einige gesehen). Dann fuhren wir weiter. Denn die Kiwi-Vögel warteten schon auf uns.
Hier die Seite des Veranstalters, mit dessen Guide wir in der Höhle waren: http://www.waitomo-caves.com/, http://www.waitomo.com/
Und noch eine, von der Konkurrenz. http://www.waitomocaves.com/
Ein interessanter Artikel über die Glühwürmchen in Englisch: http://www.abc.net.au/science/slab/glowworm/default.htm
Die Seite der Besitzer der Hütte: http://www.waitomocavesnz.com/about_te_tiro.htm
Und hier diese Hütte auf Trip Advisor: http://www.tripadvisor.com/Hotel_Review-g616349-d617970-Reviews-Te_Tiro-Waitomo_Caves_North_Island.html
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