Unser nächster Programmpunkt in Auckland war der ortsansässige SeaLife. Aus der Stadtmitte fährt aus dem Hafen solch ein sympathischer und kostenloser Shuttleservice in Haiform. Die Fahrt dauert 10 Minuten.
Ungebildet wie ich bin, dachte ich ursprünglich, dass Kelly Tarlton – der Name, den das Ozeanarium trägt, eine Frau war. In Wirklichkeit war es aber ein neuseeländischer Abenteurer, Taucher und Schatzsucher. Eine englischsprachige Taucher-Fanseite hat eine kleine Videoerzählung über ihn parat. 🙂
http://www.scubahalloffame.com/videobio
1983 schlug Tarlton vor, in den unbenutzten Kanalisationsanlagen einen Tunnel mit einer Acrylüberdachung zu bauen und ein Aquarium zu eröffnen. 1985 wurde der Tunnel nach seinen Bauplänen eröffnet. Somit hat das Tarlton-Sealife den ältesten Besichtigungstunnel der Welt. Er ist zugegebenermaßen kleiner als andere – doch die Idee wurde hier geboren.
Das arme Kind, gleich wird es vom Hai gefressen. 🙂
Das Ozeanarium liegt auf der Straße Tamaki Drive. Dort liegt eine Landzunge, von der sich eine hervorragende Sicht auf die Stadtmitte von Auckland eröffnet. Wir sind sogleich losgestürmt, um sie zu fotografieren.
Da ich mich um einen internationalen Studentenausweis gekümmert habe, kam ich vergünstigt rein. Außerdem haben wir uns eine Infobroschüre für 2013 aus dem Hotel mitgenommen (umsonst, sieht so aus http://www.aucklandnz.com/about/aucklan
Der Eingang ist ziemlich unscheinbar – bloß ein Häuschen, denn das Ozeanarium ist ja unterirdisch. 🙂
Nach Ticketkauf geht es durch die Ausstellung, die der Antarktis-Expedition (1910-1912) von Robert Scott gewidmet ist. Scott nutzte Neuseeland als Zwischenstopp auf dem Weg nach Antarktis. Leider hatte er dieses Schneefahrzeug nicht gehabt.
Hier gibt es viele rekonstruierte Interieurs von Scotts Hütte während ihrer antarktischen Überwinterung. Es waren mehrere Menschen auf begrenztem Raum, weswegen man ein strenges Regime zur Erhaltung der Disziplin einführte. Hier eine Schlafkoje.
Sehr informativ. Die Scott-Expedition endete tragisch: als erster wurde der Südpol von Amundsen erreicht. Scott und seine Gefährten starben auf dem Rückweg.
Der Weg führt weiter an einem Fotografen vorbei, der unweigerlich danach fragt, ob man ein gemeinsames Foto machen möchte. Später fügen sie dann im Photoshop allerlei Haie und Fische hinzu. Wir lehnten ab, da unsere Fotos ohnehin cooler sind. 😀
Und da sind sie, die Pinguine. 🙂
Die Scheibe war beschlagen, und als wir anfingen, sie abzuwischen, kamen viele Kandidaten an, um uns die Finger abzubeißen.
Der Raum mit den Pinguinen ist recht groß, und früher führte ein Besucherweg mitten hindurch. Jetzt ist dieser Weg geschlossen und die Pinguine kann man nur durch die Scheibe beobachten.
Hier leben zwei Arten: Königspinguine (auf dem vorherigen Foto) und Eselspinguine. Das ist ein kleiner Eselspinguin – er hat noch seinen Flaum.
Und dieser Eselspinguin ist schon erwachsen und ganz schön neugierig.
Die violetten Flecken kommen von der Beleuchtung – die strahlt irgendwie komisch von unten. 🙂
Zwei Mitarbeiterinnen waren gerade dabei, einige Pinguine einzufangen und sie entweder zu besichtigen oder zu beringen.
In einer Extraecke sind Weibchen oder Männchen (bei den Königspinguinen brüten auch Männchen die Eier aus) am ausbrüten.
Im nächsten Saal findet man einen Riesenkraken. Leider tot. 11 Meter lang, 250 Kilo schwer, ein 1 Jahr altes Weibchen. 🙂 Noch ein Kind geradezu. Sie wurde auf der Südinsel an einem Strand angespült.
Auch kann man hiesige Quallen bestaunen.
Und man kann sogar nach Sternen reichen. Zumindest nach Seesternen. Und sie anfassen. Ein spezieller Mitarbeiter achtet darauf, dass sie nicht überstrapaziert werden. Vom Gefühl her sind die Seesterne etwas rauh und stechen überhaupt nicht.
Einige verknoten sich ganz schön. Wie mein romantischer Mann meinte, sieht die wie ein Dollarzeichen aus. 🙂
Gleich neben den Seesternen gibt es eine Spielecke für Kinder. Auch wir haben uns nicht lumpen lassen. 🙂 Ich habe den Hai besiegt,
Aber der hat dann doch noch einige von uns gefressen. Es gibt aber auch sonst witzige Dinge dort – zum Beispiel eine Simulation, wie wenn man von einem Oktopus zerquetscht wird. 😀
Das nächste riesige Aquarium ist Wohnstätte von zwei riesigen Stechrochen. Ihren giftigen Schwanz nutzen sie hauptsächlich zur Verteidigung. Auf der Seite des SeaLife steht, dass man mit den Rochen sehr gut umgehen kann, und wenn Mitarbeiter ins Aquarium hinabsteigen, die Rochen ihre Schwänze absichtlich von den Menschen wegdrehen.
Ich persönlich hielt ihren Behälter allerdings für zu eng. Mein Mann Peter schaffte es, das typische Rochen-„Lächeln“ zu fotografieren. Übrigens, der Australier Steve Irwin starb durch einen Stich von genauso einem Rochen. Aber er schwamm über ihm, und der Rochen hielt es wohl für einen Angriff.
Das ist übrigens der älteste Teil des Ozeanariums, eben jener Haitunnel, der 1985 eröffnet wurde.
Durch die Lichtbrechung scheinen die Fische 1/3 kleiner im Vergleich zu ihrer realen Größe.
Mann kann laufen oder auch auf einem Laufband fahren. Abgesehen vom Haitunnel gibt es noch einen, mit Schwarmfischen. Leider kann man sie nur schwer fotografieren.
Man kann auch noch mit einem Haigebiß posieren.
Dann gibt es noch Aquarien verschiedener Größe mit hiesigen Fischen und sonstigen Viechern. Ein Steinfisch, einer der giftigsten der Welt.
Ein sehr schöner Seestern.
Einsiedlerkrebse in Überfluss.
Was du wolle?
Ich muss gestehen – Verwandte von diesen Langusten haben wir später in Kaikoura zu Abend gegessen.
So wie sie aussehen, können sie unsere Absichten jetzt schon spüren.
Und in dieser lustigen Bande gehört der Fisch rechts zu den Kugelfischen – ebenfalls äußerst giftig.
Ebenso wie der pazifische Rotfeuerfisch.
Es gibt dort außerdem einen interessanten Abschnitt – das „Königreich des Seepferdchens“. Hier konnten wir uns satt am „Spiny Sea Dragon“ sehen, einem australischen Dornen-Nadelpferdchen, der hauptsächlich in tiefen Gewässern in der Nähe von Australien und Neuseeland lebt. Diese besondere Art ist noch wenig erkundet.
Diese kleinen Nadelpferdchen sind schon in Gefangenschaft geschlüpft.
Ein Seepferdchen. Ganz traurig.
Auf den ersten Blick eine Weltraumlandschaft. Auf den zweiten Blick ein Oktopus.
Ein rekonstruierter Korallenriff. Was für unglaubliche Farben!
Ein Falterfisch war gerade regungslos, deswegen ist er recht scharf geworden.
Noch etwas interessantes im Königreich der Fische: ein kleiner Katzenhai.
Ein Piranha, nur ein Piranha.
Das ist aber witzig! Diese Dinge kannte ich als Kind vom Schwarzen Meer her als „Meerjungfrauen-“ oder „Teufels-Geldbörsen“, die wurden immer in Mengen ans Ufer gespült (weiß nicht, ob das noch so ist). Das ist die Hülle, die die Eier von einigen Arten von Haien und Rochen umhüllt. Im Schwarzen Meer waren es Rochen-Eier, und was das hier für welche waren, habe ich mir leider nicht gemerkt.
Und zu guter Letzt – Nemo, der Clownfisch, läßt grüßen.
Die sind klein und schnell, und verstecken sich in ihrem Häuschen, einer Anemone.
Das war’s. Später muss man noch den Fotografen abwehren, der versucht, einem die Fotos, die man am Eingang gemacht hat, anzudrehen – und dann auch noch versuchen, nicht das ganze Geld im Souvenirladen auszugeben. 🙂
Wir setzten uns in einen örtlichen Bus und waren 10 Minuten später am Hafen.
Die nächste Erzählung wird über den Hafen höchstselbst, sowie über das Wynyard-Viertel und vielleicht sogar über den Sky Tower. 🙂
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