Nur ein fauler Gästeführer wird den Touristen in Köln die Legende von der Heiligen Ursula und den elftausend Jungfrauen vorenthalten. Die Kirche dieser Heiligen aber wird von Touristengruppen nicht besucht. Schade eigentlich – da gibt es viel zu sehen.
Dies ist eine der zwölf größten romanischen Kirchen Kölns. Bereits im 4 Jahrhundert stand an diesem Ort eine Kapelle als Andenken an die heilige Jungfrauen – spätrömische christliche Martyrerinnen. Als man im 12. Jahrundert unter dem Gebäude zahlreiche Gebeine fand, transformierte sich die Legende und aus einigen Martyrerinnen wurden gleich 11000. Es gibt auch eine Erklärung dafür: unter der Kirche befand sich ein riesiger römischer Friedhof, von dem man überhaupt nicht wusste.
Im selbigen 12. Jahrhundert wurde schnellstens eine neue Kirche gebaut, um möglichst viele Reliquien aufzunehmen. Ausserdem befand sich bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts ein Damenstift bei der Kirche.
Das Hochgrab der Heiligen Ursula mit der Skulptur aus Alabaster. An ihren Füssen sitzt eine Taube als Hinweis, dass Ursulas Grab in der Kirche gefunden wurde, nachdem eine Taube zugeflogen sei und sich daran niederließe. In solchen Hochgräbern wurde übrigens nie wirklich begesetzt, sie waren nur zur Verehrung da.
Auf dem Altar stehen Schreine und Reliquiare.
Der Schrein des 12. Jahrhunderts, links, wo Ursulas Gebeine aufbewahrt werden, stand früher so, dass die Gläubigen darunter gehen konnten, um der Heiligen zu huldigen und zu ihr zu beten.
Eine sehr interessante Holzfigur der Heiligen Ursula aus dem 15. Jahrhundert, die ihre Freundinnen schützend mit einem Mantel bedeckt.
Es gibt sehr viele beachtenswerte Details in der Kirche: geschnitzte Bänke für die Kirchgänger, Figurenkapitelle mit den ganz und gar nicht kirchlichen Meerjungfrauen. Zum ersten Mal habe ich auch spezielle Glöckchen für den Gottesdienst gesehen.
Mein Ziel war aber, die berühmte Goldene Kammer zu sehen. Darüber wird im nächsten Beitrag die Rede sein.
Почему же не водят? я вожу, и в Урсулу, и в золотую комнату ;))