Die deutsche Frau raucht nicht! – behauptete die Propaganda des Dritten Reichs. Was die deutsche Frau Ende 19. – Anfang 20. Jahrhunderts außerdem nicht tun sollte, welche Gegenstände sie im Alltag umgaben, wie sie gewöhnlich ihren Tag verbrachte – darüber konnte ich im Kölner Stadtmuseum viel Interessantes erfahren.
Ein Waschtrog, ein Herd mit trocknender Wäsche, eine Nähmaschine – das sind „der Frau beste Freunde“. Eine Arbeitsstelle außer Haus kommt nicht in Frage, es bleiben drei Ks: Kinder, Küche, Kirche.
Morgens gilt: früh aufstehen, überall putzen und aufräumen – ganz nach dem eigenhändig eingestickten Motto: „Ordnungssinn bringt Gewinn“.
Eine Kaffeepause machen. Denn „Wo man Kaffee trinkt, fühl‘ Dich wohl! Böse Menschen trinken Alkohol!“
In den Kolonialladen eilen: zum Einkaufen.
So eine bauchige Kasse im Laden!
Auf dem Rückweg die neuen Stollwerck-Automaten bewundern, die Schokolade verkaufen.
Zu Hause noch ein paar Kleider für die Papierpuppen der Tochter und ein Jäckchen für ihre eigene Puppe Grete nähen. Überlegen, wieviel Geld noch für die Winterschuhe des Sohnes aufgespart werden muss.
Danach nur nur noch prüfen, ob der Hering fürs Abendbrot schon einmariniert ist. Dazu gibt es Kartoffeln. „Rettungsboot Saurer Hering“ steht auf der Dose.
Und wie deutsche Jungen im militärisch-patriotischen Sinne erzogen wurden – davon wird in einem anderen Beitrag die Rede sein.
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