An dieser Bruchbude würde man sonst vorbeilaufen und gar nicht merken, dass das eine Kultkneipe ist, und dass Bill Clinton himself sich darum riss, herzukommen, dann aber abgewiesen wurde – und das, als er noch Präsident der USA war. 🙂
Als er nach Köln kam, wollte Clinton eine echte kölsche Kneipe besuchen. Seine Assistenten wandten sich an den Wirt der gleichnamigen und sehr beliebten Kneipe, Hans „Lommi“ Lommerzheim und verkündeten: aus Sicherheitsgründen muss die Kneipe geschlossen werden, sobald Clinton auftaucht. Geschlossene Gesellschaft. „Geht nicht“, sagte Lommi geradeaus. Er hatte eben nicht vor, den gewohnten Gang in seinem Etablissement zu verändern und Clinton hatte da nichts zu sagen.
Und so mußte sich Clinton mit Kölsch in der „Malzmühle“ an der gegenüberliegenden, linken Seite des Rheins begnügen. Lommerzheim selbst war indes eine sehr interessante Persönlichkeit. Zunächst arbeitete er als Köbes in der Päffgen-Brauerei. Später, im Jahre 1959, öffnete er seine eigene Kneipe am rechten Rheinufer. Dort servierte man Päffgen Kölsch sowie einfache gute Hausmannskost. Besonders berühmt sind Lommis Schweinekoteletts. Wir haben sie vor kurzem probiert – sie sind noch immer göttlich, und der hausgemachte Kartoffelsalat ist geradezu ein Märchen.
In diesem Haus hatten bereits die Eltern von Lommi eine Gaststätte seit 1945 betrieben. Das Gebäude wurde absichtlich nicht von außen renoviert, damit es authentischer aussieht. Man weiß gar nicht mehr, wann „Lommerzheim“ zu einem Kultlokal wurde. Vermutlich in den 80ern und Anfang 90er, am Anfang vieler großer Veränderungen. „Lommerzheim“ blieb nach wie vor eine Insel der 50er Jahre und man fühlte sich sehr wohl darin. Bis zum Jahr 2004, als der Wirt in Rente ging und die Kneipe schloß. Ein jahr später ist Hans verstorben. Doch die Brauerei Päffgen kaufte seiner Witwe die Gaststätte ab und im Jahre 2008 eröffnete „Lommi“ wieder.
So ruhig ist es hier nur dienstags, wenn in „Lommi“ Ruhetag ist.
Zu anderen Zeiten brodelt hier das Leben! Die Menschen passen nicht in den Hauptsaal rein und trinken glatt auf der Straße.
Man hat sich bemüht, die Inneneinrichtung zu bewahren. Im Saal ist es laut und fröhlich, nach 17:00 ist es unmlöglich, einen Platz zu finden. Dabei kann man nach wie vor keine Tische reservieren: das ist hier Tradition.
Wir fanden ein Plätzchen im Keller, der im Jahre 2008 an die Gaststätte angeschlossen wurde.
Ein Köbes schenkt Bier aus.
Hmm, ein ganzes Pittermännchen voll vom leckeren Kölsch!
Und das ist unsere „Rechnung“. Abgerechnet wird auf Bierdeckeln. Die Anzahl der servierten Kölschgläser wird mit Strichen vermerkt. Nach Kölner Tradition wird dir der Köbes so lange neue Biergläser bringen, bis du den Bierdeckel oben aufs Glas legst: „es reicht“.
Es wird nun weder im Keller noch im Hauptsaal oben geraucht; die verbannten Raucher finden sich hinter der Kneipe zusammen, mitten unter den Fachwerkmauern, die hier noch stehen.
Und wenn man auf die Straße geht, findet man ein besonderes Straßenschild: im vorletzten Jahr hat man den Fußgängerweg, der von der Kneipe wegführt, nach Lommi benannt. Köln erinnert sich an seine Originale.
Ich persönlich weiß nun nicht, wie man ohne dem berühmten Lommerzheimer Kartoffelsalat weiter leben soll!
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