Eine Burg? Nein! Ein Dom? Auch danebengeraten! Eigentlich ist dieser imposante Bau das Wasser- und Elektrizitätswerk Severin I. Es wurde 1885 im Süden Kölns gebaut und vereinigte in sich nach Vorhaben der Baumeister die Merkmale des Kirchen- und Burgenbau. Zuerst diente Severin I nur als Wasserwerk, dann aber wurde im Jahre 1890 auch das Elektrizitätswerk gebaut. Auf dessen Fassade sind Worte des griechischen Denkers Heraklit zu sehen „kinaitai kai rhei ta panta“, buchstäblich „Alles bewegt sich und strömt“, die auf die Funktion des Baus hinweisen.
Besonders geschickt gibt sich Severin I für einen Dom eben beim Sonnenuntergang aus, wenn das ganze Gebäude in Sonnenstrahlen rot leuchtet. Die Tatsache, das es keine Glasmalerei hat, verrät ihn trotzdem. Das Portal kann man auch vergebens suchen: der Zaun endet mit einem Pförtnerhäuschen. Und am Häuschen vergisst Severin I schon, daß er sich für einen Dom ausgab, und macht uns vor, er sei ein Mittelalter-Turm. Er ist soоо unbeständig! 🙂