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Kategorie: Köln (Seite 6 von 6)

Wo die wilden UFOs landen und die Ents zu Hause sind

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Sie haben für sich ein heimliches Plätzchen ausgesucht, die UFOs und die Ents: man kann sie im alten Park am Kölner Militärring nur schwer ausfindig machen. 🙂 Der UFO-Landeplatz gibt sich für einen Reigenplatz aus: jaja, solche Volksvergnügungen waren in den 20-er Jahren des vorigen Jahrhunderts noch verbreitet. Und die Ents taten so, als wären sie ein Leseraum im Freien. Früher gab es dort sogar Tische, Stühle, ein Getränkekiosk und eine Buchausleihe.

Der Volkspark Raderthal wurde von dem damals berühmten Gartenarchitekten Fritz Encke angelegt und 1926 eröffnet.  Nach dem Krieg war der Park verwahrlost und erst vor 10 Jahren wiederhergestellt. 2002 wurde er in „Fritz-Encke-Volkspark“ umbenannt. Heutzutage tanzt man hier keinen Reigen, niemand liest im Schatten der Ents, sogar der Ort, wo früher das Naturtheater war, ist nur schwer zu erkennen: auf der Bühne wächst grünes Gras, im Parterre raschelt das Herbstlaub, und über die Galerien joggen die Anwärter der nahegelegenen Bundeswehrschule.

Fritz-Encke-Volkspark Google Maps

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Was hatten ein Religionlehrer, ein Makler und ein Reichstagsabgeordneter gemeinsam?

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Das war nämlich ein und derselber unternehmerischer Mann, Peter Joseph Röckerath, der in Köln im 19. Jahrhundert lebte: er studierte Theologie, unterrichtete Religion in einem Gymnasium, wurde später Grundstücksmakler und sogar Reichstagsmitglied.  Bekannt geworden ist er aber weniger für sein großes Vermögen, das teils von unstrittenenen Grundstücksgeschäften zusammengeschlagen wurde, als dafür, daß er nach dem Tod seiner geliebten Frau Agnes die nach dem Dom zweitgrößte Kirche Kölns erbauen ließ – die St.Agnes-Kirche.

Im Unterschied zum Kölner Dom verliefen die Bauarbeiten der neugotischen Kirche sehr schnell. Der Bau begann 1896, und 1902 wurde in der Kirche schon die erste Messe gefeiert. Agnes Röckerath wurde in der Kirche beigesetzt, und als ihr Mann starb, wurde auch er dort nach einer Ausnahmegenehmigung bestattet: eine romantische Geschichte. Die Kirche hat dann auch den Namen dem umherliegenden Stadtviertel gegeben – dem Agnesviertel.

Neusser Platz 18, 50670 Köln Google Maps

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Unser Nachbar ist ein Transformer

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Beneide uns, Michael Bay – wir haben unseren eigenen Transformer! 🙂 Und das ist niemand anders als der Reichskanzler Otto von Bismarck. Erbaut wurde diese Säule auf die Spenden der patriotisch gesinnten Kölner im 1903, und oben auf der Säule brannte früher Feuer in einer Schale.

Bismarck schützte Rhein vor Feinden (damals galten als solche die Franzosen), jetzt aber besteht seine Aufgabe darin, die vorbeieilenden Passanten zu erschrecken. 🙂

Gustav-Heinemann-Ufer/Bayenthalgürtel, 50968 Köln Google Maps

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Die preußischen Militär-„Geschenke“ an Köln: Fort I

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Das Kölner Fort I am Rheinufer gehört zum Festungsring, der von energischen Preußen nach dem Sieg über Napoleon im 19. Jahrhundert erbaut wurde. Zuerst war es eine Rheinschanze, dann aber hat man sie im 1847 in ein Fort umgebaut. Alle Forts in Köln hatten ein kurzes militärisches Leben gehabt: nach dem Versailler Vertag wurden sie auf eine friedliche Tätigkeit „umgeschaltet“.

Die praktischen Kölner haben das Fort auf vollen Touren benutzt: als Uni-Mensa, als Filiale des Finanzamtes, und nun als Jugendzentrum. Man kann dort Räume für Privatfeste mieten, und um das Fort herum wurde ein schöner Garten angelegt. Der Adler hoch oben wurde 1926 angebracht und ist seitdem dort auch geblieben – nichts mit Wegfliegen.

Oberländerwall 1,50678 Köln Google Maps

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Nehmen Sie ein WC mit Forum oder ohne?

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In welch anderer Stadt außer Köln kann man in McDonalds und C&A auf die Mauer des römischen Forums stößen?  Und wo noch legen die Reinigungskräfte so herzrührend Putzmittel und Papiertücher auf den uralten Ruinen aus? 😀

Und in einer entfernten Ecke hängen sogar Informationstabellen über das Forum. Es war übrigens riesig und beinhaltete ein römisches Heligtum, den Altar der Ubier – des ansässigen Germanenstammes,  die sich Rom unterworfen hatten und am Altar dem römischen Kaiser Opfer darbrachten.

Ich wundere mich, ob jemand nach den Shoppingorgien in der Schildergasse noch Kräfte hat, diese Tabellen zu lesen?

Schildergasse 60, 50667 Köln Google Maps

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Eine Mauer, die gut Versteck spielt

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Ich beneide die Einwohner eines Kölner Veedels sehr. 🙂 Nicht jedermann kann damit prahlen, daß in seinem Hof eine 2000 Jahre alte römische Mauer steht! Die Bewohner des Mauritiussteinweges sind aber an diese Tatsache schon gewöhnt.

Dieses Teil der Mauer ist ziemlich lang, mehr als 100 Meter, es gab auch einen Turm, der nicht erhaltengeblieben ist – ein Umriß aus dem hellen Pflaster auf dem Boden zeigt seinen ehemaligen Standort. Die Mauer ist immer noch fest, denn die Römer beim Bau Zement benutzt haben, der immer noch den deutschen Industrienormen DIN entspricht! Sie spielt gerne Versteck, trotzdem ist es doch möglich, sie zu finden.

Mauritiussteinweg 2-30, 50767 Köln Google Maps

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Severin I, der Unbeständige

Eine Burg? Nein! Ein Dom? Auch danebengeraten! Eigentlich ist dieser imposante Bau das Wasser- und Elektrizitätswerk Severin I. Es wurde 1885 im Süden Kölns gebaut und vereinigte in sich nach Vorhaben der Baumeister die Merkmale des Kirchen- und Burgenbau. Zuerst diente Severin I nur als Wasserwerk, dann aber wurde im Jahre 1890 auch das Elektrizitätswerk gebaut. Auf dessen Fassade sind Worte des griechischen Denkers Heraklit zu sehen „kinaitai kai rhei ta panta“, buchstäblich „Alles bewegt sich und strömt“, die auf die Funktion des Baus hinweisen.

Besonders geschickt gibt sich Severin I für einen Dom eben beim Sonnenuntergang aus, wenn das ganze Gebäude in Sonnenstrahlen rot leuchtet. Die Tatsache, das es keine Glasmalerei hat, verrät ihn trotzdem. Das Portal kann man auch vergebens suchen: der Zaun endet mit einem Pförtnerhäuschen. Und am Häuschen vergisst Severin I schon, daß er sich für einen Dom ausgab, und macht uns vor, er sei ein Mittelalter-Turm. Er ist soоо unbeständig! 🙂

Zugweg 29-31, 50677 Köln auf Google Maps

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