Das war nämlich ein und derselber unternehmerischer Mann, Peter Joseph Röckerath, der in Köln im 19. Jahrhundert lebte: er studierte Theologie, unterrichtete Religion in einem Gymnasium, wurde später Grundstücksmakler und sogar Reichstagsmitglied. Bekannt geworden ist er aber weniger für sein großes Vermögen, das teils von unstrittenenen Grundstücksgeschäften zusammengeschlagen wurde, als dafür, daß er nach dem Tod seiner geliebten Frau Agnes die nach dem Dom zweitgrößte Kirche Kölns erbauen ließ – die St.Agnes-Kirche.
Im Unterschied zum Kölner Dom verliefen die Bauarbeiten der neugotischen Kirche sehr schnell. Der Bau begann 1896, und 1902 wurde in der Kirche schon die erste Messe gefeiert. Agnes Röckerath wurde in der Kirche beigesetzt, und als ihr Mann starb, wurde auch er dort nach einer Ausnahmegenehmigung bestattet: eine romantische Geschichte. Die Kirche hat dann auch den Namen dem umherliegenden Stadtviertel gegeben – dem Agnesviertel.